Martin Brasse im Interview. Ein Ausblick auf die Zukunft von H. E. Herbst

Gemeinsam mit Claus Lange hat Martin Brasse die heutige Geschäftsführung von H. E. Herbst inne. Im Kurzinterview bezieht Brasse, der das Familienunternehmen in sechster Generation führt, Stellung zur Geschichte und Zukunft des Unternehmens.


Herr Brasse, Ihr Unternehmen besitzt eine 200-jährige Tradition. Was würden Sie aus Ihrer Firmengeschichte besonders hervorheben wollen?

Besonders hervorheben würde ich den Zusammenhalt der Familie und die Stärke der einzelnen Personen über die Zeit. Dass niemand aufgegeben hat, auch wenn es manchmal wohl sehr schwer war. Fast jede Generation hat Rückschläge erlebt, sei es durch Kriege oder durch Todesfälle. Oft musste eine neue Generation Teile des Betriebs neu aufbauen.

Außerdem ist unser Unternehmen immer mit der Zeit gegangen. Sonst würden wir heute so nicht mehr existieren. Für unser heutiges Geschäft würde ich die Leistung meines Vaters hervorheben, der das Geschäft mit dem Full Service Umzug entdeckt und ausgebaut hat. Er war es ja auch, der sich mit anderen Möbelspediteuren zusammengeschlossen hat, um die DMS zu gründen.

Wie stellen Sie sich die Zukunft Ihres Unternehmens vor?

Gemeinsam mit Herrn Claus Lange, mit dem ich die Geschäftsführung teile, sehe ich unsere Zukunft einerseits im internationalen Geschäft. Hier haben wir uns in den letzten Jahrzehnten bereits stärker aufgestellt. Noch als viele Länder kompliziert erreichbar waren, sind wir vor Ort gewesen. Nehmen wir Portugal, wo das Autobahnnetz teils schlecht ausgebaut war. Auch die Kommunikation mit unseren Fahrern war früher schwierig. Im internationalen Geschäft haben wir also schon länger ein starkes Standbein. Das soll weiter ausgebaut werden, zumal die Bedingungen heute wesentlich besser sind.

Außerdem sehen wir ein wichtiges Geschäft im Bereich der Lagerlogistik. Das Self Storage wird in Zukunft stärker werden. Auch die Räderlogistik kann ein interessanter Zweig für uns sein, den wir aktuell schon aufbauen.

Letztlich liegt uns die kontinuierliche Weiterbildung unserer Mitarbeiter und der nachfolgenden Generation am Herzen. Schließlich gehört ihr die Zukunft. Know-how und Qualität sind selbstverständlich auch wichtige Kriterien, um sich vom Wettbewerb abzugrenzen.

Wie beurteilen Sie die Zukunft der Branche im Allgemeinen? Gibt es besondere Chancen oder Notwendigkeiten?  

Ich bin der Meinung, dass man sich als kleiner oder mittelständischer Anbieter ein ganz klares Profil geben muss. Um sich einerseits von den ganz großen Mitspielern, aber auch von den Discountern abzugrenzen. Qualität ist dabei das Stichwort. Man sollte in seinen »Nischen« hochwertige Arbeit liefern und dies zum Ausdruck bringen.

Schließlich zählt auch der Zusammenhalt der hochwertigen Anbieter, wie es ja in der DMS gegeben ist. Die innovativen Unternehmen sollten zusammenarbeiten und gleichzeitig ihre Preise schützen.

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